Der Blutsonntag, auch bekannt als der Bloody Sunday, fand am 30. Januar 1972 in Derry, Nordirland statt. Es war ein tragischer Vorfall, bei dem britische Soldaten während einer friedlichen Demonstration gegen die Internierung von IRA-Mitgliedern 28 unbewaffnete Zivilisten erschossen und weitere verletzten. Von den getöteten Zivilisten waren 13 Jugendliche.
Die britischen Streitkräfte behaupteten, dass sie auf bewaffnete IRA-Kämpfer geschossen hätten, aber diese Behauptung wurde von vielen Zeugen und Überlebenden bestritten. Der Blutsonntag verstärkte den Konflikt zwischen katholischen Nationalisten und protestantischen Unionisten in Nordirland und galt als ein Schlüsselmoment im Nordirlandkonflikt.
Nach den Ereignissen wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die als Widgery-Kommission bekannt ist. Diese kam zu dem Schluss, dass die Soldaten angemessene Gewalt angewandt hatten, um auf eine bewaffnete Bedrohung zu reagieren. Dieser Bericht wurde jedoch von vielen Menschen in Nordirland als unzureichend empfunden und sorgte für noch mehr Unruhen und Wut.
Im Jahr 2010 wurde eine neue Untersuchungskommission eingesetzt, die Saville-Untersuchung, welche die Untersuchungsergebnisse der Widgery-Kommission widerrief. Die Saville-Untersuchung stellte fest, dass die Soldaten den Tod unschuldiger Zivilisten verursacht hatten und dass es keine ausreichende Rechtfertigung für ihr Verhalten gab. Im Jahr 2019 entschuldigte sich die britische Regierung offiziell bei den Familien der Opfer für die Ereignisse des Blutsonntags.
Der Blutsonntag war ein besonders dunkler und schmerzhafter Moment in der Geschichte Nordirlands und hat bis heute Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in Nordirland.
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